zu Bettina Baur
Beobachtet werden
Ruhige Flächen erfahren einen Aufriss, gestische Malerei mit haptischen Elementen nehmen so den Bildern die Süßlichkeit. Kunst lebt von Polarität macht sie so zu spannenden Bildern.
Ruhe gesetzt gegen Unruhe, Helles gegen Dunkles, Großes gegen Kleines, Buntes gegen Unbuntes. Dicke Elemente zu zarten Unterbrechungen der Linie. Alle diese Gesetze der modernen Kunst wurden hier beachtet und ausgespielt. Sie sind also nicht rein zufällig entstanden.
Sie finden durchlässige, lasierte Flächen die wieder übermalt wurden mit dichten Schichten. Das erzeugt Tiefe, und Raum im Bild, also Vorder- und Hintergrund.
Auch die Perspektive der Farbschichten lässt erkennen was vorne liegt und was dahinter ist. Es sind Bilder zu sehen in die man eintauchen kann in Weite, Landschaft oder Wasser. Sie lassen nur erahnen, sind nicht eindeutig zuzuordnen.
Andere Bilder erwecken die Vorstellung von Kosmos.
Alle Bilder sind in reduzierter Farbgebung gestaltet. Eine wohltuende, aber auch spannungsreiche Zuordnung. Gemaltes wird wieder übermalt, lässt aber das Darunterliegende noch sehen, also Gemeintes und Nichtgemeintes genau dosiert und in die richtige Balance gesetzt, finden zueinander und lassen eine Kompositorische Leistung erkennen.
Ingeborg Neef, Gäufelden im März 2007